in der Sammlung Klein, Eberingen-Nussdorf (D).
Es gibt Tagträume, Wunschträume, Nachtträume, Alpträume. Worum es dabei immer geht, ist, dass Dinge, Geschehnisse – bewusst oder unbewusst – zusammen gedacht werden, die es in Wirklichkeit so nicht oder so noch nicht gibt. Sie sind der Wirklichkeit, dem aktuellen Realen entrückt und – was die Nachtträume anbelangt – ziemlich rätselhaft. Wenn man sich an einen Traum erinnert, fragt man sich oft, was man da zusammen geträumt hat; man sucht nach einem „Woher“ und „Warum“, man frag nach einem Sinn des scheinbar Unsinnigen, denn im Nacherzählen erscheint der Traum oft wirr. Man sucht nach Bedeutung, meist ohne eine Deutung zu finden.
Grundlage für die Auswahl der in der Ausstellung präsentierten Werke ist ein Bezug zwischen dem Bilder-Denken im Traum und dem Hervorbringen von Vorstellungsbildern in der Kunst. Die Exponate der Ausstellung sind keine „gemalten Träume“; es sind keine Versuche, Traumerlebnisse zu reproduzieren. Auch die mittelbare Darstellung von Träumen, die auf der Erzählung oder auf textlicher Überlieferung von Traumgeschehen gründet, spielt bei den ausgewählten Arbeiten keine Rolle. Die Werke wurden aufgrund ihrer Verwandtschaft zum Träumen als Bilder-Denken ausgewählt, das verschiedene Dinge zusammen setzen kann und dabei keiner Zeitgebundenheit, keiner Logik und inneren Folgerichtigkeit unterliegt. Sie stellen Bildwelten vor, die motivische, bildnerische Elemente – Versatzstücke des Erinnerns und Erlebens – in freier, poetischer Weise zusammen führen und dabei eigene Bildwelten aufbauen. Gesichtspunkte der Bedeutung und Deutbarkeit der bildlichen Zusammenhänge bleiben dabei– im Bild wie im Traum – meist offen, in der Schwebe.
Ausstellungsdauer: bis zum 21. Dezember 2014